Der Vorsitzende der Deutsch-Koreanischen Parlamentariergruppe, Bundesbeauftragter Hartmut Koschyk MdB gemeinsam mit dem Delegationsleiter Herrn Kim Myung-Soo (IPA, Geschäftsführer a.D. /3.v.r.) und dem Projektmanager und Betreuer seitens der Hanns-Seidel-Stiftung in Korea, Herrn Kim Young-Soo (2.v.l.) und den Delegationsteilnehmern Herrn Dr. Jang, Yong-Hoon (Yonhap News, Journalist), Herrn Son, Chul (Seoul Business Daily, Journalist), Frau Kim, Yu-Jin (Financial News Daily, Journalistin), Frau Sun, Soo-Hyun (IPA: Institute for Peace Affairs, Mitarbeiterin); Herr Prof. Dr. Park Jeong-Won (Kookmin Universität, Rechtswissenschaft), Frau Dr. Jeong, Eun-Mee (IPUS -Institute for Peace and Unification Studies- der SNU -Seoul National University-, Wissenschaftlerin) und Herr Song Gwang-Suk (One Korea Movement)
Das „Institute for Peace Affairs“ (IPA), eine der wichtigsten Nichtregierungsorganisationen (NGO) im Bereich der Wiedervereinigung in Südkorea, das vor 30 gegründet wurde, führt zurzeit eine Wiedervereinigungsstudienreise zum Thema „Die deutschen Einheitserfahrungen und die koreanischen Vorbereitungen auf die Wiedervereinigung“ unter der organisatorischen Federführung der Hanns-Seidel-Stiftung in Korea durch. Geleitet wird die Studiengruppe vom ehemaligen IPA-Geschäftsführer, Herrn Kim, Myung-Soo. Betreut wird die Studiengruppe vom Projektmanager der Hanns-Seidel-Stiftung in Korea, Herrn Kim Young-Soo. An der Studienreise nahmen auch zahlreiche Journalisten teil. Langjähriger IPA-Vorsitzender war der jetzige Vizepräsident des Nationalen Beirats zur Wiedervereinigung (NUAC), des wichtigsten Beratungsgremiums zur koreanischen Wiedervereinigung, Herr Hyun Kyung-Dae. Koschyk hat Hyun Kyung-Dae bereits mehrfach getroffen , u.a. im Rahmen des Deutsch-Koreanischen Friedens- und Wiedervereinigungsforums im Oktober dieses Jahres, das mit Koschyks Unterstützung im Deutschen Bundestag tagte.
Im Restaurant Weihenstephan hat sich die Studiengruppe mit dem Vorsitzenden der Deutsch-Koreanischen Parlamentariergruppe im Deutschen Bundestag und deutschen Ko-Vorsitzenden des bilateralen Deutsch-Koreanischen Forums, Bundesbeauftragten Hartmut Koschyk, zu einem Gespräch getroffen. Zuletzt war Koschyk von Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier zum deutschen Ko-Vorsitzenden des „Deutsch-Koreanischen Beratergremiums zu außenpolitischen Fragen der Wiedervereinigung“ ernannt, das sich Ende Oktober in Seoul im Beisein der beiden Außenminister Deutschlands und Südkoreas konstituiert hat.
Auf Vermittlung Koschyks besuchte die Studiengruppe auch den Deutschen Bundestag
Koschyk berichtete über seine jüngste Reise sowohl nach Nordkorea und nach Südkorea und insbesondere über seine Eindrücke, die er in Nordkorea sammelte und seine Einschätzung der dortigen politischen Lage. Nach seinem Eindruck habe Kim Jong-Un das Ruder offenbar fester in der Hand, als man lange vermutet habe. Alle seine Gesprächspartner hätten ihm dies sehr deutlich vermittelt. Kim Jong-Un hat sicher noch nicht die Machtfülle seines Vaters, doch auch dieser baute seine Machtposition erst mit der Zeit weiter aus. Das Bild der Hauptstadt Pjöngjang habe sich sehr verändert: wesentlich mehr Verkehr, neue Stadtviertel mit modernen Hochhäusern, Freizeiteinrichtungen wie Spaß-Bäder, ein Delfinarium, neue Geschäftshäuser mit Cafés und Restaurants. Auch die Küstenstadt Wonsan habe sich positiv verändert: ein Kinder-Ferienlager ist sehr aufwändig, fast luxuriös saniert, in den Bergen entsteht ein modernes Ski-Resort. Im Hinblick auf eine Annäherung zwischen Nord- und Südkorea erklärte Koschyk, dass Deutschland nicht als Vermittler, sondern allenfalls als ehrlicher Ratgeber auftreten und unsere innerdeutschen Erfahrungen weitergeben könne. Bereits Ende März dieses Jahres wurde im Rahmen des Staatsbesuches der Präsidentin der Republik Korea, Frau Park Geun-Hye, in Berlin die Vereinbarung getroffen, die deutschen Bemühungen für eine innerkoreanische Annäherung zu intensivieren. Insbesondere wurde zwischen Bundesaußenminister Dr. Frank-Walter Steinmeier und seinem koreanischen Amtskollegen Yun Byung-Se vereinbart, ein „Deutsch-Koreanisches Beratergremium zu außenpolitischen Fragen der Wiedervereinigung“ einzurichten. Dieses hat sich Ende Oktober in Seoul im Beisein der beiden Außenminister Deutschlands und Südkoreas konstituiert und Bundesaußenminister habe ihn zum deutschen Ko-Vorsitzenden dieses Beratergremiums ernannt. Deutsche Erfahrungen im Hinblick auf Teilung, Annäherungspolitik und Einigungsprozess bieten der koreanischen Politik, Wissenschaft und Gesellschaft zweifellos wichtige Anregungen für einen eigenen Weg. Auf diesem Weg biete Deutschland Korea auch weiterhin seinen Rat und im Rahmen seiner Möglichkeiten auch seine Unterstützung an, so Koschyk.
Auf Vermittlung Koschyks besuchte die Studiengruppe auch den Deutschen Bundestag und wurde bei einer Führung durch das Reichstagsgebäude ausführlich über die die Arbeitsweise des Deutschen Bundestages informiert.
Im Rahmen der Studienreise stand in Berlin auch ein Informationsbesuch der Bundeszentrale für politische Bildung, der Erinnerungsstätte Marienfelde und der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur auf dem Programm und man führte im Auswärtigen Amt ein Gespräch mit der Länderreferentin für die koreanische Halbinsel und die Mongolei, Frau Julia de Cuveland.
Nach einem Besuch in Dresden wird die Studiengruppe das Deutsch-Deutsche Museum Mödlareuth besuchen und sich im Landratsamt Hof bei einem Gespräch über die Erfahrungen des ehemaligen „Grenzlandkreises Hof“ an der innerdeutschen Grenze informieren. Bei einem Gespräch an der Regierung von Oberfranken in Bayreuth wird man sich hingegen aus Sicht der Regierung von Oberfranken über die innerdeutschen Grenzregionen und deren Entwicklung nach der Wiedervereinigung informieren. Abschluss der Studienreise bilden ein Besuch der Landeshauptstadt München, wo man bei der Hanns-Seidel-Stiftung über die Rolle der deutschen politischen Stiftungen im Zuge der deutsche Wiedervereinigung informiert wird sowie ein Informationsbesuch der Bayerische Staatskanzlei zum Thema „Föderales Land, Deutschland und Freistaat Bayern: Einflüsse des föderalen Systems auf die deutsche Einheit“.