Demographie – Herausforderungen der demographischen Entwicklung in Deutschland und Korea
In seinem Vortrag ging Prof. Mayer insbesondere auf die Alterung der Gesellschaften in Korea und in Deutschland ein, die sich im Kern durch die niedrige Fertilität begründe. Zusätzlich sei eine Unterjüngung, ein Schwund an Jugend festzustellen. Parallel steige die Lebenserwartung. Im Unterschied zu Korea finde in Deutschland jedoch eine Migration statt, die zu einer bunteren Gesellschaft (ethnisch-kulturelle Diversifizierung) führe.
Laut Prof. Mayer sei Korea noch stärker vom Geburtenrückgang betroffen als Deutschland. Der Anteil der ledigen Menschen sei sowohl in Deutschland als auch in Korea enorm angestiegen (sogenannte Revolution der Moderne). Fest stehe, dass die demographische Transformation der Wohlfahrtsstaaten ein Problem sei. Weiterhin führte Prof. Mayer aus, dass die Demographiestrategie der Bundesregierung im Wesentlichen auf einer Mobilisierungsstrategie basiere. Unter der Nutzung aller Stellschrauben werde versucht, sich dem Wandel anzupassen, z.B. im Rahmen der Rente mit 67 (in Deutschland). So seien eine Steigerung des Bildungs- und Qualifikationsniveaus sowie eine höhere Arbeitsmarktintegration unerlässlich, um die Probleme zu lösen. Außerdem seien eine qualifizierte Zuwanderung und eine stärkere Frauenerwerbsbeteiligung erforderlich. Wünschenswert wäre eine Politik, die stärker auf die Geburtenrate einginge. Entsprechend sollte sich Deutschland beispielsweise am französischen Modell orientieren. Der Pronatalismus fehle innerhalb der Demographiestrategie und sollte Bestandteil der Antworten auf die Problemstellungen der Demographie sein.
In ihrem Vortrag bestätigt Frau Professor Kim die wesentlichen Feststellungen, die bereits Prof. Mayer in seinem Vortrag angesprochen hat. Die Hauptherausforderungen in Korea seien aktuell die alternde Gesellschaft, der Rückgang der Geburtenrate sowie eine erfolgreich funktionierende multikulturelle Gesellschaft. Dabei ging Frau Prof. Kim auf die historische Entwicklung – insbesondere seit dem Korea-Krieg – ein. Es sei signifikant festzustellen, dass bei steigendem Bruttosozialprodukt und parallel steigender Lebenserwartung der Bevölkerung gleichzeitig ein drastischer Rückgang der Geburtenrate zu verzeichnen sei.