Deutsch-Koreanisches Juniorforum – Arbeitsgruppe zum Thema „Frieden auf der koreanischen Halbinsel“
Von Eva Schmiederkal, Teilnehmerin am Deutsch-Koreanischen Juniorforum
Eingeleitet wurde die Diskussion mit der Darlegung der relevanten Punkten der einzelnen Teilnehmer*innen im Zusammenhang mit dem Friedensprozess. Dabei wurden zu Beginn die Rolle
Deutschlands in diesem genannt sowie eine stabile Kooperation zwischen Nordkorea und Südkorea, basierend auf einem stetigen Dialog.
Die Diskussion wurde von Prof. Dr. Hannes B. Mosler moderiert und geleitet. Zur Anregung der Diskussionsrunde formulierte Herr Prof. Mosler Fragen, die es im weiteren Verlauf der Diskussion im Hinterkopf zu halten galt und um diese die Diskussionsargumente rotierten. Besonders die Frage, ob die Abschaffung der Atomaffen Nordkoreas als Voraussetzung für den Frieden zu betrachten ist oder der Frieden zur Abrüstung der Atomwaffen führt, wurde ausführlich besprochen. Des Weiteren galt es eine Definition der Begriffe „Abschaffung“ und „Frieden“ im Kontext des Diskussionsrahmen zu formulieren, sowie über eine mögliche Umsetzung und eine mögliche Prozessdauer nachzudenken. Einstimmig wurde der Frieden als ein Prozess festgelegt.
Darüber hinaus unterstützten wir Präsident Moon Jae Ins Fokus auf Frieden im Annäherungsprozess und betrachten Wiedervereinigung als notwendige Richtung, die aber erst als Ziel des Friedensprozesses verwirklicht werden kann. Ebenso betrachten wir Menschenrechte auf der koreanischen Halbinsel als unentbehrlich für den Verlauf und die Ziele des Friedensprozesses.
Schlussendlich einigten wir uns auf die wesentlichsten Aspekte hinsichtlich des Friedens im Zusammenhang mit dem Frieden auf der koreanischen Halbinsel.
Dabei empfehlen wir, dass ein Friedens- und Annäherungsprozess auch auf südkoreanischer Seite transparent geführt werden muss, um einen überparteilichen und nachhaltigen Friedensprozess zu gewährleisten. Als unabdingbar empfanden wir es auch hier einen gemeinsamen Nenner unter den Parteien und innerhalb der Gesellschaft zu finden und durch Institutionalisierung die erreichten Erfolge sowie ein Fortführen durch die zukünftigen Generationen zu bestärken. Hinsichtlich der jungen Gesellschaft in Südkorea finden wir auch konkrete Maßnahmen, wie Jugendaustausch mit Nordkorea oder auch politische Bildung über Frieden und Nordkorea relevant, um Verständnis, Empathie und Überstützung für den Annäherungsprozess zu erreichen.
Eingehend auf die Rolle Deutschlands im koreanischen Friedensprozess ist es unser Vorschlag, als Land ohne geopolitisches Interesse, aber mit ähnlicher Vergangenheit sich als Vermittlerrolle zu positionieren und somit auch ein Zeichen für die Europäische Union zu setzen, um die Bedeutsamkeit dieses Friedensprozesses zu betonen.
Südkorea sowie Deutschland sollen sich für eine bedingungslose humanitäre Hilfe für Nordkorea einsetzen, die nicht von Sanktionen beeinträchtigt werden sollte.
Insgesamt war die Diskussion für die koreanischen und deutschen Teilnehmer spannend und informativ. Durch die Debatten konnten wir das Wissen über die politische Lage und der Gesellschaft beider Länder austauschen, erweitern und ergänzen. Es war eine gute Möglichkeit sich in die andere Perspektive hineinzuversetzen, die uns tiefe Einblicke in das Thema ermöglichten.