Erfolgreiche gemeinsame Bewerbung von Nord- und Südkorea / Unesco nimmt koreanisches Ringen (Ssirum/Ssireum) in die Liste des Immateriellen Kulturerbes auf!
Der Zwischenstaatliche UNESCO-Ausschuss für Immaterielles Kulturerbe tagte vom 26. November bis zum 1. Dezember 2018 in Port Louis, Mauritius. Auf seiner Sitzung nahm der Ausschuss lebendige Kulturformen und Modellprogramme in die weltweiten UNESCO-Listen des Immateriellen Kulturerbes auf. Der Zwischenstaatlichen Ausschuss hat entschieden das in Nordkorea und Südkorea traditionelle koreanisches Ringen (Ssirum/Ssireum) in die Liste des Immateriellen Kulturerbes aufzunehmen.
Nord- und Südkorea haben sich erstmals gemeinsam bei der UNESCO um die internationale Anerkennung einer Kulturform beider Länder bemüht – und Erfolg gehabt. „Die gemeinsame Bewerbung der beiden koreanischen Staaten unterstreicht die außerordentliche Macht des kulturellen Erbes als Förderer des Friedens und als Verbindung zwischen den Völkern“, sagte Unesco-Generaldirektorin Audrey Azoulay und fügte hinzu, dass dies beispiellos und ein symbolträchtiger Schritt auf dem Weg zur Aussöhnung zwischen den koreanischen Staaten sei.
„Der Erfolg der innerkoreanischen Zusammenarbeit“, so schrieb der südkoreanische Präsident Moon Jae-in auf Facebook. „Wenn die beiden Teile Koreas ihre Kräfte bündeln, wird es viel leichter, die Originalität und Überlegenheit des koreanischen Kulturerbes weltweit bekannt zu machen”, fügte er hinzu.
Zuvor hatten die beiden Teile Koreas separate Angebote für „Ssireum“ abgegeben – Seoul 2016, Pjöngjang 2015.
Ssirum/Ssireum ist eine Form des Ringens, bei dem die zwei Wettkämpfer den Gürtel des Gegners ergreifen, um ihn auf den Boden zu ringen. Als leicht zugänglicher Sport mit geringem Verletzungsrisiko stärkt Ssirum/Ssireum das gesellschaftliche Miteinander und dient der psychischen und körperlichen Gesundheit. Die Weitergabe erfolgt innerhalb von Familien, lokalen Gemeinschaften und in Schulen.
Die ältesten Darstellungen des Sports finden sich auf Wandmalereien in Gräbern aus der Zeit des Goguryeo-Königreichs. Er wurde anlässlich lokaler Feste praktiziert. Die Kämpfe fanden zwischen den stärksten jungen Männern der umliegenden Dörfer statt. Gewinner war, wer zuletzt noch auf seinen Füßen stand. An ihn wurde der Titel jangsa („Athlet“ oder „starker Mann“) verliehen und er erhielt ein Rind als Preisgeld.
Weiterführende Informationen auf der Internetseite der UNESCO finden Sie hier.