Deutsch-Koreanisches Juniorforum zu Gast im Auswärtigem Amt/ Gespräch mit dem stellvertretenden Referatsleiter für Japan, Koreanische Halbinsel, Mongolei, Australien, Neuseeland und Pazifikstaaten
Von Hannah Burchhardt, Teilnehmerin des 8. Deutsch-Koreanischen Juniorforums
Am Montagmorgen waren die Teilnehmer des Deutsch-Koreanischen Juniorforums zum Gespräch mit Jan Janowski, dem stellvertretenden Referatsleiter für Japan, Koreanische Halbinsel, Mongolei, Australien, Neuseeland und Pazifikstaaten, in das Auswärtige Amt eingeladen. Herr Janowski ist seit 2012 beim Auswärtigem Amt und war von 2012 bis 2015 in Pjöngjang an der Deutschen Botschaft tätig.
Zu Beginn gab er einen kleinen Abriss über die deutsch-koreanischen Beziehungen, die offiziell mit dem Freundschaftsvertrag von 1838 etabliert wurden. Nach dem 2. Weltkrieg und der Teilung sowohl Deutschlands als auch Koreas nahm die DDR diplomatische Beziehungen mit Nordkorea und die BRD mit Südkorea auf. Mit der Wiedervereinigung Deutschlands wurden die offiziellen Beziehungen mit Nordkorea jedoch beendet. Die deutsche Botschaft in Pjöngjang wurde erst 2001 wiedereröffnet, um zusammen mit anderen EU Staaten Kim Dae Jungs Sonnenscheinpolitik zu unterstützen.
Während die diplomatischen Beziehungen zu Nordkorea auf Grund der Menschenrechtsverletzungen und des diktatorischen Systems belastet sind, hob Herr Janowski hervor, dass die zu Südkorea sehr eng seien. Nicht nur in der Wirtschaft, sondern auch in anderen Bereichen wie der Sicherheit oder Forschung gäbe es regen Austausch und eine erfolgreiche Zusammenarbeit.
In der anschließenden Fragerunde zeigten die Teilnehmer insbesondere Interesse an den Erfahrungen Jan Janowskis während seiner Zeit in Pjöngjang und an der Position der deutschen Regierung im Hinblick auf Nordkorea und den Sanktionen. Da sich die nordkoreanische Sprache inzwischen so sehr von der südkoreanischen unterscheidet und es keinen Unterricht für Nordkoreanisch gab, musste Herr Janowski sich durch learning by doing die Sprache aneignen; und Überwachung und Abhörung gehörten nach seiner Aussage zum Alltag. Zur Einstellung der Bundesregierung betonte er, dass zwei wichtige Säulen der Nordkorea Politik die CVID (complete, verifiable, irreversible denuclearization) und die Menschenrechte seien, und dass es wichtige sei, harte Sanktionen aufrechtzuerhalten, wenn man eine Änderung der nordkoreanischen Haltung erreichen möchte.