Deutsch-Koreanisches Forum besichtigt Gedenkstätte Berliner Mauer und die East-Side Gallery
Am letzten Tag des Deutsch-Koreanischen Forums besichtigten die Teilnehmer des Deutsch-Koreanischen Forums zunächst die Gedenkstätte Berliner Mauer, in dessen Besucherzentrum am Vortag das gemeinsame Panel „Erinnerung als Mahnung: Diktaturerfahrungen in Deutschland und Korea als Auftrag für den Einsatz für Demokratie und Menschenrechte“ mit den Teilnehmern des Deutsch-Koreanischen Forums und des Deutsch-Koreanischen Juniorforums stattgefunden hatte.
Die Gedenkstätte ist Teil der Stiftung Berliner Mauer zu der auch die Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde, die Gedenkstätte Günter Litfin und die East Side Gallery gehören.
Die Gedenkstätte Berliner Mauer erstreckt sich beidseits der Bernauer Straße. Auf dem ursprünglich in Ost-Berlin gelegenen Grenzstreifen ist die Außenausstellung zur Geschichte der Teilung, exemplarisch dargestellt am Beispiel der Bernauer Straße, zu sehen. Dazu gehören das Denkmal zur Erinnerung an die geteilte Stadt und die Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft sowie das Fenster des Gedenkens. Ebenso befinden sich auf diesem Areal die Kapelle der Versöhnung und die freigelegten Fundamente eines ehemaligen Wohnhauses, dessen Fassade bis Anfang der 1980er Jahre die Grenzmauer bildete. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite, die zum Westteil der Stadt gehörte, stehen das Besucherzentrum und das Dokumentationszentrum mit einem Aussichtsturm. Im S-Bahnhof Nordbahnhof wird die Ausstellung „Grenz- und Geisterbahnhöfe im geteilten Berlin“ gezeigt. Sie dokumentiert die Auswirkungen des Mauerbaus auf das Verkehrsnetz der Stadt.
Ein Video auf Facebook mit Impressionen des Besuchs finden Sie hier.
Im Anschluss besuchten die Teilnehmer des Deutsch-Koreanischen Forums die „East-Side Gallery“, wo sie den Künstler Kani Alavi trafen, der die Idee zur East Side Gallery hatte.
Die 101 großformatigen Bilder direkt an der Mauer gemalt stehen für die Freude über den Mauerfall und für die Überwindung des Eisernen Vorhangs in Europa. Die „East Side Gallery“ ist der längste zusammenhängende Mauerabschnitt, der heute noch in Berlin steht. Alavi erklärte, dass die „East Side Gallery“ mehr als nur eine Touristenattraktion sei. Man habe die Mauer 1990 nicht bemalt, weil man sich künstlerisch Ausleben wollten, sondern es war eine richtige Kunstaktion. Zum ersten Mal wurde nämlich die Ostseite der Berliner Mauer bemalt, das war etwas ganz Besonderes. Im Westen durfte ja jeder Graffitis an die Mauer sprühen, im Osten nicht. Herr Alavi erklärte, dass u.a. auf seinen Aufruf hin schließlich Künstler aus der ganzen Welt kamen, um sich an dem Projekt zu beteiligen. Natürlich wollte man, dass die Berliner Mauer abgerissen wird, aber nicht vollständig, so Alavi. „Es müssen Stücke erhalten bleiben, um das Bewusstsein der Menschen für die historischen Ereignisse zu schärfen. Die Bilder auf der Mauer dokumentieren die friedliche Revolution“, so Kani Alavi. Auch wurde man von Herrn Alavi darüber aufgeklärt, dass 2009 die gesamte East Side Gallery saniert wurde. Die Künstler, die 1990 die Bilder gemalt hatten, kamen noch einmal nach Berlin, um die Farben zu erneuern.
Gemeinsam mit Premierministerin a.D. Myeong-sook Han, die Alavis Projektidee unterstützt, eine Kopie der „East Side Gallery“ an der innerkoreanischen Grenze (DMZ) zu errichten
Herr Alavi informierte auch darüber, dass er die Idee hat, eine Kopie der „East Side Gallery“ an der innerkoreanischen Grenze (DMZ) zu errichten – als Botschaft, dass auch die Berliner Mauer vor 30 Jahren gefallen ist und als Symbol für die völkerverbindende Kraft der Kunst. Für die Unterstützung dieses Projektes dankte er ganz besonders Premierministerin a.D. Myeong-sook Han, die Mitglied der koreanischen Delegation des Deutsch-Koreanischen Forums war.
Weiterführende Informationen zu Kani Alavi finden Sie hier.
Weiterführende Informationen zur East-Side Gallery finden Sie hier.
Weiterführende Informationen zur Stiftung Berliner Mauer finden Sie hier.