Im dritten Panel „Leadership in der Wirtschaft und die kreative Ökonomie in Deutschland und Korea“ moderierte Tobias Stern, Geschäftsführer der Syspons GmbH.
Park Sung-Hoon, Präsident der Koreanisch-Deutschen Gesellschaft für Wirtschaftswissenschaften, führte aus, dass sowohl die deutsche als auch die koreanische Wirtschaft regional und global Führungsstärke bewiesen habe. Beide Länder haben in den vergangenen Jahren eine wirtschaftliche Resilienz entwickelt, die sich stabilisierend auf das eigene Land und darüber hinaus auswirke. In Asien sei Korea einzigartig, denn es wurde sowohl mit der EU, als auch mit den USA ein Freihandelsabkommen abgeschlossen. Allgemein könne man sagen, dass beide Länder ihre globale wirtschaftliche Führerschaft weiter ausbauen. Dennoch gebe es in beiden Ländern große Herausforderungen, so z.B. die Einkommensunterschiede. Daneben gebe es gemäß Park Sung-Hoon in Korea die Herausforderung einer steigenden Jugendarbeitslosigkeit. Auch die starke wirtschaftliche Abhängigkeit Koreas von China sei ein Thema, das einer nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung Koreas entgegenstehe.
Beide Länder verfolgen Wachstumsstrategien, so auch im Bereich der kreativen Ökonomie. Deutschland treibe außerdem massiv die Entwicklungen im Bereich „Industrie 4.0“ voran, dass das Ziel einer „smart Factory“ verfolge und so die traditionell starken Fertigungsindustrie in Deutschland weiter zu stärken.
Trotz massiver Unterstützung der Kreativwirtschaft in Korea rangiert das Land in einem entsprechenden OECD-Ranking lediglich auf Platz 20, außer im Bereich IKT. Deutschland hingegen stehe auf Platz 11 dieses OECD-Rankings und liegt damit über dem Durchschnitt. Maßnahmen zur Zusammenarbeit beider Länder im Bereich der Kreativwirtschaft wären begrüßenswert. Park Sung-Hoon regte die Errichtung eines Kommittes an, das von den Wirtschaftsministerien beider Länder unterstützt und koordiniert wird. BMW und Samsung leben bereits eine erfolgreiche Kooperation in Korea vor. Eine bilaterale Kooperation zwischen Deutschland und Korea wäre demnach sehr wünschenswert. Auf diese Weise könnte weiterführend in einem trilateralen Kooperationssystem – z.B. mit unterentwickelten Ländern in Afrika – die wirtschaftliche Entwicklung weltweit weiter vorangetrieben werden, was auch die Erschließung neuer Märkte nach sich ziehen könnte.