Deutsch-Koreanische Dialogveranstaltung an der Hanil-Universität in Jeonju
Deutsch-Koreanischer Dialog an der Hanil-Universität in Jeonju
Die Deutsch-Koreanische Parlamentariergruppe des Deutschen Bundestages hat gemeinsam mit dem südkoreanischen Parlamentsabgeordneten, Kim Sung-ju, an der Hanil-Universität in Jeonju an einer Deutsch-Koreanischen Dialogveranstaltung teilgenommen.
Die Hanil Universität ist eine von der christlich presbyterianischen Kirche geprägte Hochschule mit einem theologischen Seminar. Die aus Deutschland stammende amerikanische Missionarin Elisabeth Johanna Shepping (1880-1934) gründete nach ihrer Ankunft in Korea in Jeonju eine Bildungsstätte, aus der die heutige Hanil-Universität hervorging. Noch heute erinnert ein Gedenkstein an der Hanil-Universität an die Begründerin der Hochschule. Die christliche Prägung der Hochschule wurde eindrucksvoll dadurch verdeutlicht, dass die Dialogveranstaltung mit der Delegation der Deutsch-Koreanischen Parlamentariergruppe mit einem gemeinsamen Gebet begonnen und beendet wurde.
Vorsitzender Hartmut Koschyk MdB mir den stellv. Vorsitzenden Thomas Lutze MdB und Heike Baehrens MdB sowie dem Präsidenten der Universität Prof. Oh Duck-ho
Prof. Kim Deok-hwan, der in Deutschland studierte, hat eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit dem Diakonischen Werk Württemberg begründet, deren Geschäftsführerin von 1996 bis 2013 die stellv. Vorsitzende der Deutsch-Koreanischen Parlamentariergruppe, Heike Baehrens MdB, war. Stellv. Vorsitzende Heike Baehrens MdB, die gute Kontakte zur Hanil-Universität pflegt, hatte sich nachhaltig für den Besuch und die Dialogveranstaltung an dieser Hochschule eingesetzt.
Themen der Deutsch-Koreanischen Dialogveranstaltung waren die internationale Zusammenarbeit bei der Überwindung von Jugendarbeitslosigkeit, Multikulturalität sowie die Vereinigung des geteilten Landes aus Sicht der deutschen Erfahrungen. Auch wurden Fragen erörtert, wie sich schwer vermittelbare Bürger in den Arbeitsmarkt integrieren lassen.
Auch der südkoreanische Parlamentsabgeordnete Kim Sung-ju nahm an der Dialog-Veranstaltung an der Hanil-Universität teil
Heike Baehrens berichtete dem Präsidenten der Universität Prof. Oh Duck-ho, Prof. Kim Deok-hwan, Abgeordneten Kim Sung-ju und den weiteren Teilnehmern an der Dialogveranstaltung über den zurückliegenden Besuch in Nordkorea und die politischen Gespräche die man dort, aber auch bislang in Südkorea geführt hat.
Das Leitbild der christlich geprägten Hanil-Universität
Die Hanil-Universität hat ein Forschungsprojekt zum Thema „Förderung von zivilgesellschaftlichen Strukturen im nationalen und globalen Kontext“ gestartet. Auf Wunsch der koreanischen Seite erläuterten daher die Abgeordneten der Parlamentariergruppe die Entwicklung der Zivilgesellschaft in der alten Bundesrepublik und nach der Wiedervereinigung in Deutschland. Dabei beleuchteten die Bundestagsabgeordneten die Rolle der Bürgerrechtsbewegungen in der DDR und in den Staaten Mittel- und Osteuropas im deutschen und europäischen Einigungsprozess. Auch berichteten die Abgeordneten über die deutschen Erfahrungen bei der Eingliederung von Flüchtlingen aus der ehemaligen DDR in die alte Bundesrepublik und man diskutierte welche möglichen Schlussfolgerungen sich daraus bei der Eingliederung der rund 30.000 nordkoreanischen Flüchtlinge in die südkoreanische Gesellschaft ziehen lassen. Auch wurde auf die wichtige Rolle der christlichen Kirchen während der friedlichen Revolution in der der ehemaligen DDR und in Mittel- und Osteuropa hingewiesen. Die Delegation der Deutsch-Koreanischen Parlamentariergruppe berichtete in diesem Kontext über den Besuch in der evangelischen Pongsu-Kirche und der katholischen Jangchung-Kirche in Pjöngjang und ermutigte die christlichen Kirchen und anderen südkoreanischen Religionsgemeinschaften eine aktive Rolle bei der innerkoreanischen Annäherung einzunehmen. Abschließend verwiesen die Mitglieder der Parlamentariergruppe darauf, dass gerade die deutsche Wiedervereinigung gezeigt habe, wie wichtig die politische Konsensbildung ist, um nationale Herausforderungen zu überwinden. Man sei gerne bereit deutsche Erfahrungen im Hinblick auf eine Überwindung der koreanischen Teilung zu vermitteln.
Die aus Deutschland stammende amerikanische Missionarin Elisabeth Johanna Shepping mit den ersten Absolventinnen der von ihr gegründeten Bildungsstätte, aus der die heutige Hanil-Universität hervorging
Der Präsident der Universität, Prof. Oh Duck-ho, dankte der Delegation der Deutsch-Koreanischen Parlamentariergruppe für den Besuch an der Hanil Universität und der Teilnahme an der Dialogveranstaltung „abseits der Hauptstadt Seoul“. Dies belege das große Interesse das die Deutsch-Koreanische Parlamentariergruppe gerade auch regionalen Institutionen und Einrichtungen in der Republik Korea entgegenbringt, so Universitätspräsident Prof. Oh Duck-ho.
Dieser Gedenkstein an der Hanil-Universität erinnert an die aus Deutschland stammende und aus Amerika nach Korea gekommene christliche Missionarin Elisabeth Johanna Shepping, die als Begründerin der Hochschule gilt.
Mit diesem Transparent wurde die Deutsch-Koreanische Parlamentariergruppe an der Hanil-Universität willkommen geheißen
Christliche Bildmotive, hier der Einzug von Jesus und seinen Jüngern in Jerusalem, prägen die Hanil-Universität
Jesus als der gute Hirte