Deutsch-Koreanische Parlamentariergruppe des Deutschen Bundestages trifft Vertreter des „National Council of Churches in Korea“
Der Vorsitzende der Deutsch-Koreanischen Parlamentariergruppe Hartmut Koschyk MdB und die stellv. Vorsitzende Heike Baehrens MdB gemeinsam mit den Vertretern des „National Council of Churches in Korea“, der Ostasienmission, der EKD und des Weltkirchenrates
Die Deutsch-Koreanische Parlamentariergruppe des Deutschen Bundestages hat sich im Deutschen Bundestag mit Vertretern des südkoreanischen „National Council of Churches in Korea“ getroffen, um sich über die Rolle der Kirchen für eine friedliche Annäherung auf der koreanischen Halbinsel auszutauschen.
Neben den Vertretern des „National Council of Churches in Korea“ (NCCK) unter der Leitung dessen Generalsekretärs, Herrn Rev. Kim Young Ju, nahmen auf koreanischer Seite u.a. der Direktor des NCCK, Rev. Shin Seung Minn und der Geschäftsführer des NCCK, Rev. Roh Hye Min sowie der Generalsekretär der Presbyterianischen Kirche Koreas, Rev. Dr. Lee Hong Jung, teil.
Ebenso nahmen der internationale Direktor des Weltkirchenrates, Peter Prove, der Geschäftsführer der Deutschen Ostasienmission und Ostasienreferent des Evangelisches Missionswerks in Deutschland, Lutz Drescher, der die EKD im Ökumenischen Forum des Weltkirchenrates für Frieden, Wiedervereinigung und Entwicklungszusammenarbeit auf der koreanischen Halbinsel vertritt, Pfarrerin Claudia Ostarek, Referentin für Asien im Kirchenamt der EKD, Pfarrer Hartmut Albruschat, Vorsitzender der Deutschen Ostasienmission und Nele Allenberg, Juristische Referentin beim Bevollmächtigten des Rates der EKD bei der BRD und EU, an dem Gespräch teil. Von Seiten der Deutsch-Koreanischen Parlamentariergruppe des Deutschen Bundestages waren der Vorsitzende Bundesbeauftragter Hartmut Koschyk MdB und die stellv. Vorsitzende, Heike Baehrens MdB, anwesend.
Der „National Council of Churches in Korea“ (NCCK) wurde am 24.09.1924 unter dem Namen „Vereinigung der christlichen Kirchen in Chosun“ gegründet. In ihrer 85-jährigen Geschichte trug sie wesentlich zu Einheit und der Zusammenarbeit in den koreanischen Kirchen bei. Derzeit gibt es acht Mitgliedskirchen: die “The Presbyterian Church of Korea”, “The Korean Methodist Church”, “The Presbyterian Church in the Republic of Korea”, “The Salvation Army, Korea Territory”, “The Anglican Church of Korea”, “Korea Evangelical Church”, “The Assemblies of God of Korea” und “Orthodox Metropolis of Korea”. Daneben arbeiten weitere fünf christliche Organisationen eng mit dem NCCK zusammen.
In der Geschichte stand der NCCK, vor allem seit den 1970er Jahren, an vorderster Stelle, wenn es um die Demokratisierung in der koreanischen Gesellschaft ging oder um soziale Gerechtigkeit, um Frieden und die Menschenrechtsbewegung. So war der NCCK in den 1970er und 1980er Jahren maßgeblich an der Demokratisierungsbewegung beteiligt; ebenso setzte er sich schon früh für die Wiedervereinigung der in Nord und Süd geteilten koreanischen Halbinsel ein. Seit 1996 wird jedes Jahr zum Osterfest ein gemeinsames Gebet vom Koreanischen Christenbund (KFC/Nordkorea) und dem Nationalen Kirchenrat von Korea (NCCK/Südkorea) erarbeitet und weltweit verbreitet. Der NCCK ist Mitglied im Ökumenischen Rat der Kirchen. Auf der 10. Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen im Jahr 2013 wurde die „Gemeinsame Erklärung über Frieden und Wiedervereinigung auf der koreanischen Halbinsel“ angenommen.
Vorsitzender Koschyk würdigte die Rolle der beiden christlichen Kirchen und weiteren Religionsgemeinschaften für eine friedliche Annäherung auf der koreanischen Halbinsel und dankte den Vertretern des NCCK für deren Einsatz. Koschyk verwies auf den zurückliegenden Besuch einer Delegation der Deutsch-Koreanischen Parlamentariergruppe des Deutschen Bundestages im Oktober dieses Jahres, bei dem man in Pjöngjang einen Gottesdienst in der katholischen Jangchung-Kirche und in der evangelischen Pongsu-Kirche besuchte. An dem Gottesdienst in der evangelischen Pongsu-Kirche nahmen auch Mitglieder des Ökumenischen Forums des Weltkirchenrates für Frieden, Wiedervereinigung und Entwicklungszusammenarbeit auf der koreanischen Halbinsel, die zeitgleich zur Deutsch-Koreanischen Parlamentariergruppe des Deutschen Bundestages Nordkorea besuchten, teil, darunter auch Vertreter der Evangelischen Kirchen Nord- und Südkoreas sowie der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Es sei ihm eine ganz besondere Freude, einige Teilnehmer an diesem Gottesdienst heute im Deutschen Bundestag wiederzusehen, so Vorsitzender Koschyk. Der Gottesdienst in Pjöngjang habe eindrucksvoll deutlich gemacht welch positive Rolle die christlichen Kirchen und Religionsgemeinschaften durch die starke Verbundenheit des Gebets beim Prozess der innerkoreanischen Annäherung spielen können. Koschyk verwies in diesem Zusammenhang auf den bedeutenden Beitrag, den die Kirchen in Deutschland und Europa bei der Überwindung der Deutschen Teilung und des friedlichen Umbruchs in Mittel- und Osteuropa spielten.
Auch die stellv. Vorsitzende Behrens MdB würdigte die Rolle der Kirchen für Versöhnung und Annäherung auf der koreanischen Halbinsel. Ebenfalls berichtete stell. Vorsitzende Behrens über den Besuch der Deutsch-Koreanische Parlamentariergruppe des Deutschen Bundestages an der Hanil-Universität in Jeonju. Die Hanil Universität ist eine von der christlich presbyterianischen Kirche geprägte Hochschule mit einem theologischen Seminar. Es besteht eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit dem Diakonischen Werk Württemberg, deren Geschäftsführerin von 1996 bis 2013 die stellv. Vorsitzende der Deutsch-Koreanischen Parlamentariergruppe, Heike Baehrens MdB, war.
Vorsitzender Koschyk und stellv. Behrens erklärten, dass die christlichen Kirchen bei ihren Bemühungen um eine friedliche Annäherung auf der koreanischen Halbinsel auf die Unterstützung der Deutsch-Koreanischen Parlamentariergruppe zählen können. Auch auf der koreanischen Halbinsel sind „Vertrauen und Dialog der Schlüssel zu friedlichem Wandel und zu Verständigung“, zitierte Koschyk Bundespräsident Gauck aus seiner Rede vor der koreanischen Nationalversammlung im Oktober dieses Jahres. Diesen Prozess können die christlichen Kirchen mit ihrem Wirken segensreich begleiten, so Vorsitzender Koschyk.
Zur Internetseite des „National Council of Churches in Korea“ (NCCK) gelangen Sie hier.