Interview mit Deutschlandfunk zu Nordkorea / Koschyk: Schlüssel für eine Entspannung auf der koreanischen Halbinsel liegt in einem gemeinsamen amerikanisch-chinesischen Vorgehen
Kurz vor den Gesprächen zwischen den USA und China über Nordkorea hat Pjöngjang trotz Verboten erneut eine ballistische Rakete getestet. Sie ist am Mittwoch nahe Sinpo an der Ostküste abgefeuert worden und etwa 60 Kilometer in Richtung offenes Meer geflogen, teilte der Generalstab des südkoreanischen Militärs mit. Auch das US-Militär bestätigte den Start. Nach Angaben des US-Pazifikkommandos handelte es sich vermutlich um eine Mittelstreckenrakete des Typs KN-15.
US-Präsident Trump hatte zuletzt mit einem amerikanischen Alleingang gedroht, falls Peking nicht seinen Einfluss auf Nordkorea geltend macht, um das Raketen- und Atomprogramm des kommunistischen Landes zu beenden. Morgen trifft Präsident Donald Trump mit seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping zusammen, um u.a. darüber zu reden.
Der Radiosender Deutschlandfunk führte hierzu ein Interview mit den anerkannten Korea-Experten und Vorsitzenden der Deutsch-Koreanischen Parlamentariergruppe des Deutschen Bundestages, Bundesbeauftragten Hartmut Koschyk MdB. Koschyk erklärte im Deutschlandfunk, Peking werde für eine Kooperation Gegenleistungen verlangen, etwa einen Verzicht auf die Stationierung einer US-Raketenabwehr in Südkorea. Der Schlüssel für Entspannung auf der koreanischen Halbinsel liege in einem gemeinsamen amerikanisch-chinesischen Vorgehen, so Koschyk.
Das Interview auf der Mediathek-Seite des Deutschlandfunks zum Nachhören finden Sie hier.