Gespräche zwischen Nord- und Südkorea / Koschyk: „Es scheint ein Einstieg in substanzielle Gespräche zu sein“
v.r.: Der Vorsitzende des nordkoreanischen Komitees für die friedliche Wiedervereinigung des Landes, Ri Son Gwon und der südkoreanische Wiedervereinigungsminister Cho Myoung Gyon bei ihrem Treffen
Nord- und Südkorea haben sich im Vorfeld der Olympischen Spiele zu Gesprächen getroffen. Das zeige, dass eine Chance für einen ernsthaften Dialog zwischen den beiden Ländern bestehe, sagte der Ko-Vorsitzende des Deutsch-Koreanischen Forums und Korea-Experte Hartmut Koschyk im Deutschlandfunk. Eine schnelle Lösung der Nuklearfrage sei jedoch nicht zu erwarten. Er forderte, den Ländern Zeit zu lassen.
Bei den Gesprächen gehe es zunächst um die Olympischen Spiele, die nun zu „Friedensspielen“ würden. Auf Dauer könne man die Nuklearfrage jedoch nicht ausklammern. Das Ziel Nordkoreas bei den Gesprächen sei einerseits, das Land durch Zusammenarbeit mit dem Süden wirtschaftlich weiter zu entwickeln und andererseits der Wille, auf Augenhöhe mit den USA verhandeln zu können, so Koschyk. Er forderte, davon Abstand zu nehmen, Kim Jong-un als „irre“ oder „verrückt“ zu bezeichnen. Er repräsentiere zwar eine grausame Diktatur, aber nur im Gespräch mit ihm könne es eine Entwicklung im Korea-Konflikt geben.
Koschyk sagte, der Zusammenhalt der internationalen Gemeinschaft sei entscheidend in dem Konflikt. Nur das beeindrucke Kim Jong-un. Aggressive und martialische Worte wie etwa von US-Präsident Donald Trump hielfen nicht weiter. Die internationale Gemeinschaft müsse dafür sorgen, dass ruhige Gespräche stattfinden könnten – und aufpassen, dass das „zarte Pflänzchen“ der Kontaktaufnahme nicht zertrampelt werde.
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