Ko-Vorsitzender Koschyk im Deutschlandfunk zum Dialog mit Nordkorea
Kim Jong Un (r.) hat eine hochrangige südkoreanische Delegation empfangen.
Südkoreas Präsident Moon Jae In hat trotz der positiven Signale im Nordkorea-Konflikt vor überzogenen Erwartungen gewarnt. Es sei noch zu früh, um optimistisch zu sein, sagte Moon. Man stehe erst ganz am Anfang. Der Vorsitzende des Deutsch-Koreanischen Forums, Hartmut Koschyk, sieht ernsthafte Bemühungen um eine Annäherung zwischen Süd- und Nordkorea.
Nordkorea hatte zuvor einem Gipfeltreffen zwischen Machthaber Kim Jong Un und Moon zugestimmt. Nach Angaben aus Seoul sagte die Führung in Pjöngjang zu, während der Dialogphase ihre Atom- und Raketentests zu stoppen. Zudem erklärte sich Nordkorea bereit, auch mit den USA ins Gespräch über die atomare Abrüstung zu kommen.
Koschyk sagte im Deutschlandfunk, es sei eine neue Qualität erkennbar. Nach der Logik von Machthaber Kim Jong Un sei Nordkorea dank der nuklearen Aufrüstung derzeit unangreifbar. Aus dieser Situation der vermeintlichen Stärke halte Kim eine Öffnung und Entwicklung des abgeschotteten Landes für möglich, erklärte Koschyk. Diese Chance habe der südkoreanische Präsident Moon Jae-in ergriffen. Er genieße deshalb auch das Vertrauen Chinas.
Für eine erfolgreiche Annäherung und eine Lösung der Nuklearfrage sei es aber nötig, dass die internationale Gemeinschaft geschlossen bleibe, ergänzte der ehemalige Vorsitzende der deutsch-koreanischen Parlamentariergruppe. – Die südkoreanische Regierung hatte gestern mitgeteilt, dass Ende April das erste Gipfeltreffen mit Nordkorea seit 2007 stattfinden soll.
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