Nordkorea verkündet Aussetzung seines Atom- und Raketenprogramms / Koschyk: Erfolg der internationalen Gemeinschaft!
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat nach Angaben von Staatsmedien die Aussetzung der Atom- und Raketentests seines Landes angekündigt. Zudem solle der Betrieb einer nuklearen Testanlage eingestellt werden, teilte die amtliche nordkoreanische Agentur KCNA mit. Zur Begründung hieß es, die Entwicklung von Atomwaffen sei erfolgreich abgeschlossen worden, weitere Tests seien daher nicht nötig.
Der Zusammenhalt der internationalen Gemeinschaft habe dazu geführt, „dass man jetzt diplomatisch, aber auch mit Entschlossenheit diese Situation angehen wird“, so der Ko-Vorsitzende des Deutsch-Koreanischen Forums, Hartmut Koschyk, in einem Interview mit dem Deutschlandfunk. Koschyk betonte, dass vor allem auch die Zusammenarbeit von USA, China und Russland seine Wirkung auf Machthaber Kim Jong Un nicht verfehlt habe.
In der Vergangenheit hatte Nordkorea Zusagen gebrochen. Auch deswegen müsste man sich nun auf einen langen Verhandlungsprozess einstellen. Es müsse schrittweise vorgegangen werden, keine Seite dürfte vorpreschen und zum Beispiel Sanktionslockerungen anbieten, so Koschyk. „Die Geschlossenheit und das Zusammenwirken vor allem der USA, China und Russlands und der übrigen internationalen Gemeinschaft und der Schulterschluss auch mit Südkorea ist jetzt das Gebot der Stunde.“
Der Beschluss der kommunistischen Führung in Pjöngjang wurde den Berichten zufolge bei einem Treffen des Zentralkomitees der herrschenden Arbeiterpartei getroffen. Zudem wurde ein Wechsel des politischen Kurses angedeutet. Man wolle sich künftig stärker auf die Entwicklung der geschwächten Wirtschaft konzentrieren.
Südkoreas Regierung sprach von einem bedeutsamen Fortschritt für die Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel. Präsident Moon Jae In will sich am kommenden Freitag im Grenzort Panmunjom mit Kim treffen. Aus dem chinesischen Außenministerium hieß es, die Entscheidung Pjöngjangs werde helfen, die Spannungen abzubauen und eine politische Lösung voranzubringen. US-Präsident Trump schrieb auf Twitter, das seien gute Neuigkeiten für Nordkorea und die ganze Welt.
Das gesamte Interview zum Nachhören in der Mediathek des Deutschlandfunks finden Sie hier.