Reise von Bundesaußenminister Maas nach Südkorea / Ko-Vorsitzender Koschyk spricht sich für stärkere Rolle Deutschlands im Entspannungsprozess zwischen Nord- und Südkorea aus
Historischer Handschlag zwischen dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un und dem südkoreanischen Präsidenten Moon Jae In an der Grenzstation Panmunjom
Für den Ko-Vorsitzenden des Deutsch-Koreanischen Forums und Korea-Experten Hartmut Koschyk steht fest, dass Deutschland eine stärkere Rolle im Entspannungsprozess auf der koreanischen Halbinsel spielen sollte. „Deutschland hat von den westlichen Ländern die besten Kontakte in die nordkoreanische Zivilgesellschaft, beispielsweise im humanitären, sozialen oder im kulturellen Bereich“, sagte Koschyk der Deutschen Presse-Agentur kurz vor dem Besuch von Bundesaußenminister Heiko Maas in Südkorea. „Ich würde es sehr begrüßen, wenn diese Rolle wieder stärker sichtbar werden könnte.“
Maas bricht heute zu seiner ersten Asien-Reise auf. Zunächst geht es nach Japan, am Donnerstag wird er dann politische Gespräche in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul führen und die entmilitarisierte Zone an der Grenze zu Nordkorea besuchen. An der Grenzstation Panmunjom war es im April zum historischen Handschlag zwischen dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un und dem südkoreanischen Präsidenten Moon Jae In gekommen.
Deutschland zählt zu den wenigen westlichen Ländern, die diplomatische Beziehungen zu Nordkorea haben. Koschyk rechnet deshalb damit, dass sich die südkoreanische Regierung von Maas eine größere Rolle Deutschlands im Annäherungsprozess wünschen wird. „In beiden Teilen Koreas gab es schon immer den Wunsch, dass Deutschland und Europa bei einer Annäherung ihre Erfahrungen aus der Überwindung der europäischen Teilung vor 30 Jahren einbringen“, sagte Koschyk. „Auch dort weiß man, dass dieser Annäherungsprozess regional und international abgefedert werden muss.“
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