17. Deutsch-Koreanisches Forum tagt vom 24. bis 26. Oktober in Daejeon / Ansprache von Bundeskanzler a.D. Gerhard Schröder
Vom 24. bis 26. Oktober findet in Daejeon in der Republik Korea das 17. Deutsch-Koreanische Forum statt.
Daejeon war während des Koreakriegs vorübergehend die Hauptstadt Südkoreas und wuchs nach dem Koreakrieg als ein Zentrum von Textilindustrie, Maschinenbau und chemischer Industrie. 1993 fand die Weltausstellung in Daejeon statt. Heute ist Daejeon ein wichtiges Technologiezentrum in Südkorea. In Daejeon befinden sich die Chungnam-Nationaluniversität, das Korea Aerospace Research Institute, Südkoreas Raumfahrtagentur, und das Korea Advanced Institute of Science & Technology (KAIST), Südkoreas führende Hochschule auf dem Gebiet der Ingenieurwissenschaften. Es besteht eine enge Kooperation zwischen Daejeon und der Stadt Dresden.
Beim diesjährigem Deutsch-Koreanischen Forum in Daejeon in der Republik Korea haben erneut hochrangige Persönlichkeiten ihre Teilnahme zugesagt, darunter beispielsweise auch der langjährige Herausgeber der „Zeit“ und Gründungsvorsitzende des Deutsch-Koreanischen Forums , Dr. Theo Sommer, der Oberbürgermeister der Stadt Dresden, Dirk Hilbert und Bundeskanzler a.D. Gerhard Schröder.
Im Rahmen des diesjährigeren Deutsch-Koreanischen Forums findet aus Anlass des 50jährigen Bestehens des Goethe Instituts Seoul und des 30jährigen Bestehens der Außenstelle des Goethe Instituts in Daejeon eine Kulturveranstaltung statt, bei der Bundeskanzler a.D. Gerhard Schröder eine Ansprache halten wird.
Das bilaterale Deutsch-Koreanische Forum wurde im Jahr 2002 im Beisein des damaligen Bundespräsidenten Johannes Rau und des südkoreanischen Ministerpräsidenten Lee Han-dong in Seoul gegründet und tagt seitdem jährlich abwechselnd in Deutschland und Korea. Das Deutsch-Koreanische Forum führt deutsche und koreanische Persönlichkeiten aus Politik, Kultur, Wirtschaft Wissenschaft und der Zivilgesellschaft zusammen, berät über die wichtigen Fragen der deutsch-koreanischen Beziehungen und richtet seine Empfehlung an die Staats- und Regierungschefs beider Länder. Damit leistet das Forum einen Beitrag zur Förderung und Weiterentwicklung der politischen, wirtschaftlichen, kulturellen, wissenschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Beziehungen zwischen Korea und Deutschland. Ausgerichtet wird das Deutsch-Koreanische Forum in Deutschland vom Verein „Deutsch-Koreanisches-Forum e.V.“ in enger Zusammenarbeit mit dem Auswärtigen Amt. Neben dem südkoreanischen Botschafter in Deutschland, Dr. Bumgoo Jong, und den beiden deutschen Botschaftern in Seoul und Pjöngjang, wird auch der im Auswärtigem Amt für Korea zuständige Referatsleiter Henning Simon am kommenden Deutsch-Koreanischen Forum teilnehmen.
Erster deutscher Ko-Vorsitzender des Forums war der langjährige Herausgeber der „Zeit“, Dr. Theo Sommer. Auf seine Bitte hat Parlamentarischer Staatssekretär a.D. Hartmut Koschyk Hartmut Koschyk MdB den deutschen Ko-Vorsitz übernommen. Die bisherigen Veranstaltungsorte in Deutschland waren Berlin im Jahr 2003, Hamburg im Jahr 2005, München im Jahr 2007, Dresden im Jahr 2009, Berlin im Jahr 2011, Goslar im Jahr 2013, Rostock im Jahr 2015 und Fulda im Jahr 2017.
Die Arbeit des Deutsch-Koreanischen Forums leistet einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der bilateralen Beziehungen. Auch Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und die ehemaligen Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier und Sigmar Gabriel haben nach Zusendung der Empfehlungen der vergangenen Foren mitgeteilt, dass Sie eine Vertiefung der Zusammenarbeit zwischen Korea und Deutschland und der Arbeit des Deutsch-Koreanischen Forums ausdrücklich begrüßen
Ein „Deutsch-Koreanisches Juniorforum“ findet seit 2012 parallel zum Deutsch-Koreanischen Forum statt und wird auf deutscher Seite in Organisation und Durchführung seit 2013 federführend vom Kooperationspartner Institut für Koreastudien (IKS) der Freien Universität Berlin betreut. Das Deutsch-Koreanische Juniorforum soll jungen Deutschen und Koreanern wie Auszubildenden, Studierenden und junge Berufstätigen als Plattform dienen, um sich über Fragen und Themen auszutauschen, die die junge Generation in beiden Ländern bewegen. Es bietet die einmalige Möglichkeit, andere Kreative und Interessierte aus Deutschland und Korea zu treffen und kennenzulernen, um gemeinsame Projekte zu initiieren, um sich zu engagieren und um die Zukunft in beiden Ländern aktiv mitzugestalten. Frau Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Arbeit des Deutsch-Koreanischen Juniorforums ausdrücklich begrüßt und wünscht, dass dieses in den Jahren 2018 und 2019 weiter ausgebaut wird. Hierfür hat Bundeskanzlerin Merkel das Preisgeld des „Seoul-Friedenspreises“, der ihr im November 2016 verliehen wurde, dem Deutsch-Koreanischen Forum e.V. für die Intensivierung des Juniorforums gestiftet. Im Vorfeld des Juniorforums wird in Zusammenarbeit mit der Hanns-Seidel-Stiftung ein Einführungsseminar in Seoul stattfinden
Ko-Vorsitzender Koschyk: „Die aktuellen Entwicklungen auf der koranischen Halbinsel, die drei Gipfeltreffen zwischen dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un und dem südkoreanischen Staatspräsidenten Moon Jae In und insbesondere das Gipfeltreffen von Singapur mit dem amerikanischen Präsidenten Donald Trump in diesem Jahr geben berechtigten Anlass zur Hoffnung, dass die Friedensbemühungen des südkoreanischen Staatspräsidenten Moon Jae In zu einer wirklichen nachhaltigen innerkoreanischen Annäherung führen. Gerade im Hinblick auf die gegenwärtigen Friedensbemühungen wird das kommende 17. Deutsch-Koreanische Forum in Daejeon von großer symbolischer Bedeutung sein. Vor dem Hintergrund des Leids der Deutschen Teilung und des Glücks der deutschen Wiedervereinigung gilt es, unseren Freunden in der Republik Korea Mut zu machen, den Glauben an eine staatliche Einheit nicht zu verlieren.
Ich möchte in diesem Zusammenhang aus der Rede von Bundespräsident Gauck am 21. Juni 2013 in Goslar im Rahmen des 12. Deutsch-Koreanischen Forums zitieren: „Die Aussicht auf eine friedliche Wiedervereinigung erscheint angesichts der Lage auf der koreanischen Halbinsel zurzeit wie eine Illusion. Aber lassen wir uns nicht irre machen. Es erschien uns doch vor 25 Jahren im Herzen Europas auch wie eine Illusion, dass das Imperium der Sowjetmacht zusammenbrechen könnte. Es ist aber zusammengebrochen. Auch in Korea gab es in der Vergangenheit unerwartete Wendungen. Aus meiner persönlichen Erfahrung werbe ich von ganzem Herzen für Geduld, für Zuversicht und für Mut: Ich habe selbst erlebt, was geschehen kann, wenn viele Menschen gemeinsam die Furcht verlieren und ein übermächtiges System von innen verändern. Diese Hoffnung kann uns alle weitertragen. Ein Land, das wie Korea in seiner langen Geschichte überaus erfolgreich vermochte, seine kulturelle und nationale Eigenständigkeit trotz aller Widrigkeiten zu bewahren, ein solches Land wird auch seine Einheit wiederherstellen. Davon bin ich fest überzeugt.“