In seiner Begrüßungsrede betonte Lee Sihyung die außerordentliche Bedeutung des Deutsch-Koreanischen Forums und hob die lange freundschaftliche Tradition zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Korea hervor. Dies spiegele sich auch in der Tatsache wider, dass einer der ersten Staatsbesuche des südkoreanischen Präsidenten Moon Jae-In nach Deutschland führte, so Lee. Auch die lückenlose Veranstaltungsreihe des Deutsch-Koreanischen-Forums sei ein bedeutender Indikator für die fruchtbaren Ergebnisse dieser Veranstaltung und werde durch die erfolgreiche Entwicklung des parallel tagenden Deutsch-Koreanischen Juniorforums nochmals verstärkt.
Ko-Vorsitzender Young-Jin Kim, Präsident der Koreanisch-Deutschen Gesellschaft Auch die Begrüßung durch Young-Jin Kim, Präsident der Koreanisch-Deutschen Gesellschaft e.V., folgte dem positiven Kanon seines Vorredners bezüglich der Arbeit des Deutsch-Koreanischen Forums. Besonders hervorgehoben wurde dabei die rasante Veränderung bezüglich der politischen Lage zwischen Nord- und Südkorea seit dem letzten Forum in Fulda. Das neue Gefühl der Entspannungspolitik zwischen der Demokratischen Volksrepublik Korea und der Republik Korea, als auch die Annäherung zwischen Pjöngjang und Washington könne als gutes Omen für die wissenschaftliche, ökonomische und gesellschaftliche Zusammenarbeit gesehen werden, so Kim.
Im Anschluss sprach der Ko-Vorsitzende des Deutsch-Koreanischen-Forums Parlamentarischer Staatssekretär a.D. Hartmut Koschyk seinen Dank an die koreanischen Gastgeber aus und würdigte die erstklassigen Vorbereitungen, die im Zuge der Organisation der Veranstaltung getroffen wurden. Ko-Vorsitzender Koschyk betonte ausdrücklich das „enge Band der Freundschaft“, welches die beiden Länder Deutschland und Südkorea verbindet und verwies abermals auf die Bedeutung des Deutsch-Koreanischen-Forums und dessen langjährige Arbeit. Die schlagenden Ereignisse des letzten Jahres seien in ihrer Intensität zu früheren Entspannungswellen innerhalb der koreanischen Halbinsel zu unterscheiden und als Chance für eine prosperierende Zukunft zu verstehen, so Koschyk. Einen ganz besonderen Willkommensruß richtete Koschyk in seiner Eröffnungsrede an Herrn Bundeskanzler a. D. Dr. Gerhard Schröder, der in diesem Jahr erstmals am Deutsch-Koreanischen Forum teilnimmt und seine Ehefrau, Soyeon Kim-Schröder, welche bereits seit vielen Jahren aktiv am Forum mitwirkt. Gerade die wichtigen Impulse durch Altbundeskanzler Schröder und dessen Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zu Nordkorea, seien ein wichtiger Schlüssel der innerkoreanischen Annäherung gewesen und spiegele die Symbolik der Verbundenheit und Verantwortung Deutschlands hinsichtlich eines geeinten Koreas wider. Man müsse dabei den Erfahrungsschatz der deutschen Wiedervereinigung teilen und den Prozess hin zu einem vereinigten Korea begleiten und in unterstützender Weise beistehen. Neben dem gemeinsamen Nationalfeiertag verbinde die beiden Länder Deutschland und Südkorea nicht nur ein gemeinsamer Nationalfeiertag, sondern vielmehr ein „Band der Kultur“, welches zwingend aufrechterhalten werden müsse, damit nicht nur die Arbeit des Forums fortgeführt werden könne, sondern vielmehr eine Wiedervereinigung der koreanischen Halbinsel eines Tages in greifbarer Nähe rückt, so Koschyk.
Ergänzend zu seinen Vorrednern ging der Botschafter der Republik Korea, H.E. Dr. Bumgoo Jong, auf die bereits 135 Jahre alten Beziehungen zwischen Korea und Deutschland ein und bekräftigte erneut die Besonderheit des Deutsch-Koreanischen Juniorforums, welches neben dem „Seniorforum“ als „Schlüsselgrundlage“ für die Regierungsempfehlungen anzusehen ist. Vor allem das starke Wachstum des Handelsvolumens zwischen Deutschland und Südkorea könne durch die Ausweitung von Industrie 4.0 nochmals intensiviert werden und stelle ein enormes Potenzial dar, so der Botschafter der Republik Korea. Insbesondere die sogenannte „Moonshine-Politik“ durch Präsident Moon Jae-In, welche als Äquivalent zur Sonnenschein- und Entspannungspolitik Anfang der 2000-er Jahre anzusehen ist, könne ein wichtiger Schritt hin zur Denuklearisierung werden.
Abschließend richtete der Deutsche Botschafter in der Republik Korea, Stephan Auer, sein Wort an die Delegationen der beiden Länder. Insbesondere die Tatsache, dass der Austausch der beiden Länder neben der politischen Ebene auch im alltäglichen Leben stattfinde, bestätige, dass Südkorea und Deutschland nicht nur wichtige Partner seien, sondern auch gleiche Werte und Vorstellungen über das internationale Miteinander pflegen. Das jährliche Deutsch-Koreanische Forum, ebenso wie das Juniorforum spielen mit dessen Beiträgen und der Expertise aus Wirtschaft, Politik, Kunst und Wissenschaft eine ganz zentrale Rolle und dienen insofern als optimale Plattform für eine fruchtbare Zusammenarbeit, so Botschafter Auer.