Neues protokollarisches Staatsoberhaupt in Nordkorea / Ko-Vorsitzender Koschyk: Vorgang zeigt, dass Kim fest im Sattel sitzt!
Der ehemalige Vorsitzende der Deutsch-Koreanischen Parlamentariergruppe und Ko-Vorsitzende des Deutsch-Koreanischen Forums, Hartmut Koschyk, und der nun abgelöste Parlamentschef Kim Yong-nam im Juni 2015 Foto: dpa
Einen Monat nach der Parlamentswahl in Nordkorea wurde ein neues protokollarisches Staatsoberhaupt benannt. Bei ihrer konstituierenden Sitzung wählte die Oberste Volksversammlung den Stellvertreter von Machthaber Kim Jong-un in der mächtigen Kommission für staatliche Angelegenheiten, Choe Ryong-hae, zum Vorsitzenden des Parlamentspräsidiums, wie die staatlichen Medien am Freitag berichteten.
Choe ersetzt damit den 91-jährigen Kim Yong-nam, der in dieser Position 20 Jahre als nominelles Staatsoberhaupt und außenpolitisches Gesicht des Landes galt.
Die Bildzeitung befragte hierzu den Ko-Vorsitzenden des Deutsch-Koreanischen Forums und Korea-Experten Hartmut Koschyk, der sich gerade zu Gesprächen in Seoul aufhält.
Koschyk: „Bei Choe Ryong-hae handelt es sich um einen treuen Gefolgsmann von Kim Jong-un, der schon bei seiner Inthronisierung eine wichtige Rolle gespielt hat und der in der Partei der Arbeit und bei den Streitkräften gleichzeitig stark verankert ist.“
Und weiter: „Das bisherige nominelle Staatsoberhaupt Kim Yong-nam, dem ich mehrfach begegnet bin, ist schon sehr betagt. Es handelt sich nach meiner Einschätzung daher zuerst um einen notwendigen Generationswechsel in einem eher protokollarischen Amt durch einen absolut loyalen Gefolgsmann Kim Jong-uns.“
Bedeutet: „Der Vorgang zeigt, dass Kim fest im Sattel sitzt und solche Positionen jederzeit und nach seinen Vorstellungen mit jüngeren Gefolgsleuten besetzen kann.“
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