Deutsch-Koreanisches Juniorforum trifft Mitglieder der Deutsch-Koreanischen Parlamentariergruppe im Deutschen Bundestag!
Gemeinsam mit Mitgliedern der Deutsch-Koreanischen Parlamentariergruppe im Deutschen Bundestag
Von Felix Wieland, Teilnehmer des 8. Deutsch-Koreanischen Juniorforums
Trotz der laufenden Haushaltswoche des Bundestages nahmen sich die Bundestagsabgeordneten Frau Vorsitzende Katharina Landgraf, Herr stv. Vorsitzender Thomas Lutze und Herr stv. Vorsitzender Dr. Wieland Schinnenburg die Zeit uns eine Einführung in die Arbeit der Deutsch-Koreanischen Parlamentarier Gruppe zu geben und eine Vielzahl von Fragen von Seiten der Teilnehmer des Deutsch-Koreanischen Juniorforums zu beantworten.
Frau Vorsitzende Katharina Landgraf MdB, Herr stv. Vorsitzender Thomas Lutze MdB und Herr stv. Vorsitzender Dr. Wieland Schinnenburg MdB beantworteten die zahlreichen Fragen der Teilnehmer des Juniorforums
Ausgehend von der deutschen Geschichte und geprägt von ihren Erlebnissen mit der deutschen Teilung schilderten die Angeordneten uns, wie sie die friedliche Revolution in Leipzig persönlich im Oktober 1989 erlebten und wie die besonderen historischen Umstände den Weg zum 2+4 Vertrag ebneten, dessen Unterzeichnung in Moskau sich am Vortag unseres Gesprächstermins zum 29. Mal jährte.
Die Deutsch-Koreanische Parlamentarier Gruppe besteht zurzeit aus dreizehn Abgeordneten und bereist sowohl Nord- als auch Südkorea in regelmäßigen Abständen, um sich mit Parlamentsangehörigen, Beamten und Mitgliedern der Zivilgesellschaft zu treffen und auszutauschen. Sie setzt sich für einen friedliche Lösung von Konflikten und in Hinblick auf die Wiedervereinigung der beiden koreanischen Staaten ein. Die Vorsitzende der Deutsch-Koreanischen Parlamentariergruppe, Frau Landgraf, betonte in diesem Zusammenhang die Aufgabe die Chance bereitzustellen, auch über Fehler im Rahmen der deutschen Wiedervereinigung offen zu sprechen, wohingegen sie in Hinblick auf die deutsche Aufarbeitung von nationalsozialistischen Verbrechen dazu riet Ratschläge oder gar Vorhaltungen gegenüber anderen Ländern zu vermeiden.
Ausgehend von den Erfahrungen während der deutschen Wiedervereinigung, gaben uns die Parlamentarier zu einer Wiedervereinigung Nord- und Südkoreas mehrere Empfehlungen mit: Die Einbindung der Nachbarstaaten und die Berücksichtigung der jeweiligen Interessen der entsprechenden Großmächte kommt in Hinblick auf eine mögliche Wiedervereinigung eine entscheidende Bedeutung zu. Deutschland verdankt es der Zustimmung der vier Mächte, USA, Frankreich, Großbritannien und der Sowjetunion, dass es zu einer Wiedervereinigung kommen konnte und es musste seine Nachbarstaaten überzeugen, dass es wiedervereint ein Akteur des Friedens bleiben würde. Für den Vereinigungsprozess ist es des Weiteren entscheidend einen Plan für potenziell durch verbrechen belasteten Eliten zu entwerfen, sowie eine Integration in eine vereinigte Gesellschaft zu ermöglichen, um eine friedliche Wiedervereinigung sicherzustellen. Nach einer formellen Wiedervereinigung ist es wichtig, dass das reichere Land Respekt gegenüber dem ärmeren Land zeigt und die individuellen Leistungen der Bürger anerkennt, was insbesondere in einer auf Leistung ausgerichteten Gesellschaft von besonderer Bedeutung ist.
Für die Zeit, die Einführung in die Arbeit der Deutsch-Koreanischen Parlamentariergruppe und die Beantwortung unserer Fragen möchten wir uns ganz herzlich bedanken!
Im Anschluss an das Gespräch mit den Mitgliedern der Parlamentariergruppe besuchte man am Nachmittag auch die Reichstagskuppel und konnte das Berliner Panorama auf sich wirken lassen.