Nordkorea stellt USA-Dialog in Frage / Koschyk: Kim Jong-un steht auch von Seiten seiner Gefolgschaft in Militär und Partei mächtig unter Druck!
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Nordkorea hat Äußerungen von US-Außenminister Mike Pompeo zum Anlass genommen, die Atomgespräche mit Washington infrage zu stellen. „Unsere Erwartungen an einen Dialog mit den USA schwinden allmählich und wir werden dazu gezwungen, alle unsere bisherigen Maßnahmen zu hinterfragen“, zitierte die amtliche Nachrichtenagentur KCNA am Samstag Vize-Außenminister Choe Son Hui. Pompeo hatte Pjöngjang zuvor „unberechenbares Verhalten“ vorgeworfen. Eine solche Redeweise sei unangemessen, irritierend und beleidigend, erklärte Choe. Die Bildzeitung befragte hierzu u.a. den Ko-Vorsitzenden des Deutsch-Koreanischen Forums und anerkannten Korea-Experten, Hartmut Koschyk.
Was steckt hinter Kims seltsamer Beförderung?
Koschyk: „Kim steht ziemlich mit dem Rücken zur Wand. Er hat viel in die Diplomatie mit Trump investiert, aber konnte noch keine ‚Ernte‘ in Form von Aufhebung oder Abbau der Sanktionen bzw. internationaler Wirtschaftshilfe einfahren.“
Koschyk weiter: „Er steht daher auch von Seiten seiner Gefolgschaft in Militär und Partei mächtig unter Druck. Man erwartet, dass er durch eine Verbesserung der Wirtschafts- und Versorgungslage ‚liefert‘! Das macht die Lage für eine diplomatisch-politische Lösung nicht leichter!“
Steht die Kim-Wirtschaft vor dem Kollaps?
„Die Sanktionen der Internationalen Gemeinschaft wirken! Unter diesen Bedingungen kann sich keine Volkswirtschaft entwickeln. Die Nuklear- und Raketenambitionen verschlingen viele Ressourcen. Auch die Landwirtschaft liegt am Boden, auch infolge von klimatisch bedingten Missernten“, so Koschyk.
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