Ko-Vorsitzender Koschyk gratuliert zur Oscar-Verleihung des südkoreanischen Films „Parasite“
Der südkoreanische Regisseur Bong Joon Ho © Craig Sjodin/Getty Images
„Parasite“ gewinnt als erster nicht englischsprachiger Film überhaupt den Oscar für den Besten Film, das Beste Originaldrehbuch, die Beste Regie und den Besten Internationalen Film, wozu der deutsche Ko-Vorsitzende des Deutsch-Koreanischen Forums, Hartmut Koschyk herzlich gratuliert.
Noch nie zuvor ist Südkorea überhaupt mit einem Oscar ausgezeichnet worden. Südkoreas Präsident Moon Jae In verkündete, Regisseur Bong Joon Ho und sein Team erfüllten das Land mit Stolz. „Parasite“ erinnere daran, „wie berührend und kraftvoll“ ein Film sein könne. Er habe „viele Menschen auf der ganzen Welt bewegt mit einer einzigartigen koreanischen Geschichte“.
Worum geht es in dem Film „Parasite“?
Familie Kim lebt in einem Kellerloch in Seoul. Das Geld reicht weder für das Studium der erwachsenen Kinder noch für eine bessere Wohnung. Zum Falten von Pizzakartons fehlt den Kims das Talent, und mit diesem Nebenjob kommen sie auch nicht über die Runden. Ein Talent allerdings haben sie: Sie sind gute Hochstapler. Sohn Ki-woo schleicht sich als Nachhilfelehrer in die durchgestylte Villa ein, in der die reiche Familie Park residiert. Seine Schwester empfiehlt er mit viel Überzeugungskraft als Kunst-Therapeutin für den Nachwuchs, der Vater wird Chauffeur, die Mutter Haushälterin. Aber natürlich ist es nur eine Frage der Zeit, bis der Schwindel auffliegt – allerdings auf höchst überraschende und verstörende Weise. Bis zum blutigen Ende ist der Film Parasite von bitter-schwarzem Humor durchzogen.
Mit vielen jungen Regisseuren stieg Südkorea seit Ende der Neunzigerjahre zur führenden Filmnation Asiens auf. Dabei waren die Erfolge immer schon vielfältig: Es gibt sowohl Blockbuster für das Massenpublikum als auch fiebrig inszenierte Dramen, die eher ein an Filmkunst interessiertes Publikum ansprechen. Vor allem war es eine mitreißende Mischung aus Genre und Kunst, die bald auch im Westen für Furore sorgte. Darunter die Filme von Park Chan-wook, der mit „Oldboy“ den ersten größeren internationalen Erfolg des südkoreanischen Kinos feierte. Das Thriller-Drama erhielt 2003 den Großen Preis der Jury in Cannes und machte Quentin Tarantino zum Fan, der seitdem kaum eine Gelegenheit auslässt, vom südkoreanischen Film zu schwärmen.